Mauser Gewehr 98 (Osmanischer Kontext)
Das Mauser Gewehr 98, eingeführt ab 1898 im Deutschen Kaiserreich, gilt als eines der technisch ausgereiftesten Repetiergewehre seiner Zeit.
Auch das Osmanische Reich nutzte diese Waffe, besonders im Ersten Weltkrieg, nachdem Deutschland große Mengen Gewehre und Munition an seinen Verbündeten lieferte. Teile dieser Gewehre wurden direkt aus deutscher Produktion geliefert, andere aus vorhandenen Beständen umgerüstet oder in osmanischen Arsenalen angepasst.
Die osmanische Armee führte das Gewehr 98 nicht als eigenständiges „Modell 98“ ein, erhielt aber im Laufe des Ersten Weltkriegs mehrere zehntausend Exemplare, insbesondere über deutsche Militärhilfen. Zudem diente das Gewehr 98 als Grundlage für spätere türkische Umbauten (z. B. das Mauser M38), die noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts im Einsatz waren.
Technische Daten (Gewehr 98):
Kaliber: 7,92 × 57 mm Mauser (8×57 IS)
Magazin: Festes Kastenmagazin, 5 Schuss (Ladeclip)
System: Mauser-Repetierverschluss mit drei Verriegelungswarzen
Lauflänge: ca. 740 mm
Gesamtlänge: ca. 1.250 mm
Gewicht: ca. 4,1 kg
Visierung: Tangentialvisier, einstellbar bis 2.000 m
Mündungsgeschwindigkeit: ca. 760 m/s
Osmanische Nutzung:Im Ersten Weltkrieg erhielt das Osmanische Reich im Rahmen der deutsch-osmanischen Waffenhilfe mehrere zehntausend Gewehre 98 sowie Munition. Sie ergänzten die vorhandenen Mauser-Modelle 1890, 1893 und 1903.
Viele dieser Waffen blieben nach Kriegsende in osmanisch-türkischem Besitz und bildeten später die Grundlage für türkische Umbauten wie das Modell M38.